Bei der Beschäftigung mit Marketing und Kommunikation fiel mir auf, dass sich die Marketing-Branche überhaupt nicht für Nachhaltigkeit und die Folgen ihres unkritischen Handelns interessiert.
Ich greife zu einem reißerischen Titel und beschloss im Zuge des Besuches eines Barcamps auf diesen Missstand des mangelnden Bewusstseins für ökologische Verantwortung in der Marketingbranche aufmerksam zu machen. Die Reise ging nach Graz, zum Content Strategy Barcamp der FH Joanneum im März 2019.

Die Möglichkeit einer Session nützen
Das Coscamp in Graz sollte mein erster Barcamp-Besuch werden. Und wie bei Barcamps so üblich, werden zu Beginn einer solchen Veranstaltung die Themen aus dem Publikum gesammelt.
Ich fuhr also mit einer fertigen Präsentation im Gepäck nach Graz und wünschte mir zudem, den Lehrgangsleiter des Content Strategy Studienganges, Heinz Wittenbrink, dort persönlich kennenzulernen.
Mein Wunsch wurde erfüllt. Heinz brachte selbst ein ökologisches Thema ein und wir beschlossen spontan unsere beiden Themen in einer Session gemeinsam zu bringen. Ohne uns zu kennen, flott agil. Heute nochmals ein herzliches Dankeschön für diese spontane Bereitschaft, lieber Heinz!
Hinweis auf den Kollateralschaden durchs Marketing
Nicht nur bei mir gingen die Wogen hoch. Auch Heinz drängte bei unserer gemeinsamen Session auf ein Umdenken hinsichtlich unseres Verhaltens im Angesicht der Klimakrise bei unseren Zuhörern.
Unser Vortrag war mit rund 15 Teilnehmern recht gut besucht. Ich muss aber sagen, die dort mit dabei waren, erweckten bei uns eher den Eindruck, die Auswirkungen unseres Handelns und die werblichen Aktivitäten als Marketer für klimaschädlich agierende Unternehmen nicht wirklich erfasst zu haben.

Zurück blieb also ein schaler Beigeschmack. Hat man uns jetzt verstanden? Haben wir uns falsch artikuliert? Ist das Thema den jungen Marketern und PR-Menschen wirklich so fremd und out of Bubble?
Ich jedenfalls ziehe aus solchen Veranstaltungen die Lehre. Wer nicht hören will, wird wohl fühlen müssen. Denn schon während meines Studiums an der Donau Uni in Krems kam ich bei einer Projektarbeit zum Schluss: Wer das Problem nicht kennt und es auch nicht erfassen will, kann, der hat auch kein Problem.
Hier kannst du dir meine Präsentation vom Coscamp ansehen:
Hier geht es außerdem zu einem Beitrag, den ich auf meinem Content Blog ebenfalls darüber verfasste.
Mein Rat für alle, die sich für den Planeten einsetzen
Ich kann nur allen raten, die sich für die Umwelt und das Leben auf diesem Planeten einsetzen: Geht auf Barcamps. Tut es immer wieder. Werdet laut und sprecht darüber. Nützt jede Gelegenheit dafür, eure ökologischen Anliegen nach außen zu tragen. Das ist auch mit zivilem Ungehorsam gemeint, über den Vandana Shiva in ihrem neuesten Buch „Eine andere Welt ist möglich“ schreibt.
Ich werde jedenfalls neue Gelegenheiten nützen, auf dieses Problem der Marketingbranche aufmerksam zu machen. Und werde dafür den nächsten Schritt in Richtung Online Konferenz nach Deutschland tätigen.